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1295. Januar 16. o. O.

17 kal. Febr.

Gyslerus, Pfarrer von Ylavia (Eulau), verzichtet auf den bisher für seine Kirche beanspruchten Zehnten von Sucha (Zauche Kreis Sprottau) zu Gunsten des Abtes Thilmann von Sagan. Der Letztere hatte erklärt, er habe diesen Zehnten bereits mit der Kirche von Sagan empfangen (d. h. bei der Verpflanzung des Stiftes v. Naumburg a/Bober 1284 Reg. No. 1781 und Stenzel Ss. rer. Siles. I. 181) und zwar durch den damaligen Pfarrer von Sagan Alberus jetzigen Klosterbruder in Sagan (die Worte der Urk. nunc vero fratrem nostrum können, obwohl grammatisch die Beziehung auf Gyslerus geboten wäre, vernünftiger Weise nur auf das Kloster resp. den Abt bezogen werden - über Alberus vgl. Stenzel a. a. O.), und nachdem G. die Sache vor den Bresl. Official den Domkantor Veit gebracht, sprach das eingeforderte Zeugniss des erwähnten Alberus und der Einwohner von Zauche Ostrow, Bogdach und Chwalucha den Zehnten dem Stifte zu.

Or. im Bresl. Staatsarch. Sagan 23 mit dem schlecht erhaltenen grossen Adlersiegel des Herzogs Konrads II. v. Sagan, dessen Mitsiegelung auch in der Urk. erwähnt ist, abgehildet bei Pfotenhauer schles. S. Taf. IV. 24, während von dem andern S. des Ausst. nur noch die Pergamentstreifen erhalten sind.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.